Der Pilz des Monats Februar 2007


- Samtfußkrempling –
- Paxillus Atromentosus –
- Norwegisch: Fløyelspluggsopp –
- jung, guter Speisepilz –
Gattungszuordnung
- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Röhrlingsverwandten (Boletales)
- Familie der Kremplingsartigen (Paxillaceae)
- Gattung der Kremplinge (Paxillus)
Der Samtfußkrempling in der Literatur
Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.
Beschreibung der Art:
Hut gut und gern bis 20 auch 25 cm breit braungelb bis rotbraun und einheitlich feinsamtig Mitte leicht niedergedrückt, Lamellen hellgelb bis gelbbraun, auf Druck bräunend und am Stiel herab laufend.
Stiel kräftig, dick bis 6 x 4(5) cm. Am Lamellenansatz noch hellbräunlich/gelblich, direkt darunter und hinab bis zur Stielbasis mit einem dicken, schwarzbraunen Filzpelz feinsamtig überzogen, oftmals bedingt durch den Standort seitlich bis fast lateral sitzend.
Fleisch gelblich, bald etwas zäh.
Geruch mild angenehm pilzig.
Geschmack feinsäuerlich mit leicht bitterer Komponente, die sich im Alter deutlich verstärkt.
Vorkommen
Juli bis Okt./Nov. saprophytisch (Tote Materie zersetzend) an alten morschen Nadelholzstümpfen. Der Pilz erzeugt eine intensive Braunfäule in den befallenen Stämmen und Stümpfen.


- Samtfußkrempling –
- Paxillus Atromentosus –
- Norwegisch: Fløyelspluggsopp –
- jung, guter Speisepilz –
Verwechslungen
Zu aller erst mit seinen Verwandten, dem sehr schwer giftigen kahlen Krempling, der jedoch sowohl eine glatte Huthaut, als auch einen glatten Stiel besitzt und als Mykorrhizapilz in Symbiose mit diversen Bäumen lebt, daher immer auf Erde vorkommt und nicht auf morschen Baumstümpfen.

- Kahler Krempling –
- Paxillus involutus –
- Norwegisch: Pluggsopp –
- tödlich giftiger Pilz –
Sodann der vermutlich ebenfalls stark giftige Erlenkrempling, der jedoch weitaus kleiner ist, ebenfalls ein mehr glattes - niemals feinsamtiges - Aussehen besitzt und sich besonders durch seine Eigenschaft als Mykorrhizapartner der Erle auf feuchtnassen Standorten vom Samtfußkrempling unterscheidet.

- Erlenkrempling–
- Paxillus rubicundulus, syn.: Paxillus filamentosus –
- Norwegisch: Orepluggsopp –
- Speisewert unbekannt, vermutlich giftig –
Verwertung
Zunächst soll hier nochmals auf die leichte Verwechslungsmöglichkeit mit den anderen Kremplingen hingewiesen werden, die tödlich sein könnte. Darum ist das Sammeln des Samtfußkremplings wirklich nur Pilzsuchern zu empfehlen, die den Pilz wirklich 100 %ig genau kennen. Dann allerdings lässt sein häufiges Vorkommen - auch bei uns in Deutschland, aber besonders in Skandinavien - einige schöne Pilzmahlzeiten erwarten, wenn sich sonst noch kaum Pilze wegen der Trockenheit des Sommers zeigen mögen.
Besonderes
Darüber hinaus sei hier noch besonders darauf hingewiesen, dass sich die drei, hier im Rahmen unserer Serie Pilze des Monats, vorgestellten Kremplingsarten, hervorragend zur Färbung von Naturwolle, Schafwolle und dergleichen eignen. Hier tun sich insbesondere die Skandinavier hervor, wo das Färben von Wolle mit Naturfarben, unter anderem eben von Pilzen und Flechten, bei den Frauen einen deutlich höheren Stellenwert besitzt als hier bei uns in Mitteleuropa. Es gibt ganze Vereine und Verbände, die sich nur mit diesem Thema befassen. Unser hier vorgestellter Samtfußkrempling ergibt zum Beispiel begehrte grüne bis grüngelbe Farbtöne, weshalb sorgfältig gereinigte und dann getrocknete Samtfußkremplinge auf Veranstaltungen die sich mit dem Wolle färben beschäftigen, sehr gute Preise erzielen.
Hier einmal zwei Bilder, die zeigen, welch unglaubliches Farbenspektrum sich mit Pilzen und Flechten (norw. Lav) erzeugen lässt.



- Mit Pilzen gefärbte Wolle -
Rezept für die Zubereitung dieses Pilzes
Frischer grüner Salat, Chinakohl usw. passen bestens zu dem fruchtig-säuerlichen bis leicht bitteren Geschmack des Samtfußkremplings. Dazu sollten sie den Samtfußkrempling, in sehr dünne Scheiben geschnitten, zunächst bei geschlossenem Deckel gut durchdämpfen, dann den Deckel abnehmen und solange weiterkochen, bis die gesamte Flüssigkeit verschwunden ist und die Pilzscheiben leicht kross geworden sind. Jetzt salzen und pfeffern und zusammen mit einigen gehackten Nüssen direkt auf den fertig angerichteten Salat geben. Probieren Sie es aus, der Pilz ist dafür wie geschaffen. Wichtig ist nur, dass Sie bereits beim aufsammeln der Pilzhüte kompromisslos nur ausgesprochen junge Exemplare auswählen und für dieses Gericht verwenden da der Pilz leicht dazu neigt zäh zu werden und auch die Bitterkeit kann dann all zu stark in den Vordergrund treten.
Besonderer Tipp für Nordlandreisende
Der Pilz ist als Begleiter der Nadelwaldflora in ganz Skandinavien heimisch und kommt bis Nord-Trøndelag vor.
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