Der Pilz des Monats März 2007


- Europäisches Goldblatt –
- Phylloporus pelletieri bzw. Syn.: Phylloporus rhodoxanthus –
- Norwegisch: Gullskiverørsopp –
- eßbar aber wegen seiner Einzigartigkeit und Seltenheit „kein Speisepilz“ –
Gattungszuordnung
- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Röhrlingsverwandten (Boletales)
- Familie der Röhrlingsartigen (Boletaceae)
- Gattung der Röhrlinge mit teils blättrigem Hymenophor (Phylloporusus)
Das Europäisches Goldblatt in der Literatur
Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.
Vorwort:
Die Gattung Phylloporus / Goldblätter bildet den morphologischen Übergang von den wesentlich älteren „steinzeitlichen“ Röhrlingen, hin zu den „moderneren“ Blätter-/ Lamellenpilzen. Obwohl bereits Lamellen ausgebildet werden, ist insbesondere in stark anastomosierenden Lamellenteilen (durch Querwände verbundene Lamellen die dann ein röhriges Aussehen erhalten) die Verwandtschaft zu den Röhrlingen noch deutlich sichtbar. Nach einer langen nomenklatorischen Irrfahrt quer durch die Welt der Röhrlings- und Lamellenpilze, hat sich die Wissenschaft nunmehr doch dazu entschlossen, die Gattung Phylloporus, das Europäische Goldblatt, in der Ordnung der röhrlingsartigen Pilze, ja sogar bei den Röhrlingen selbst, unterzubringen (siehe oben). Weltweit gibt es etwa 10 Arten, von denen jedoch nur das hier beschriebene Exemplar in Europa vorkommt.
In der systematischen Einordnung der Gattungen in die Familie der Boletaceae steht die Gattung Phylloporus, Goldblätter in der Mitte zwischen den Gattungen Suillus, Schmierröhrlinge und Xerocomus, Filzröhrlinge.
Beschreibung der Art:
Hut bis 8/9 cm halbrund bald flach ausgebreitet, Huthaut samtig/filzig der Ziegenlippe ähnlich, jedoch mit rotbräunlicher bis bräunlicher bis purpurbräunlicher Einfärbung.
Die verkümmert porigen Lamellen (zumindest im Bereich des Stielansatzes) sind breit am Stiel herablaufend mit starken Anastomosen (Querverbindungen) die den Lamellen ein röhriges Aussehen geben und somit die Nähe zu den Röhrlingen deutlich unterstreichen. Lamellenschneiden unregelmäßig bis grob zerhackt, zerfurcht, goldgelb (Name!).
Stiel bis 7 cm x 1,5 cm gerne exzentrisch zur Basis hin verjüngt, gern verbogen, Stielspitze erst gelb dann rötlich überhaucht danach rotbraun bis braun, zur Stielbasis wieder mit stärkerer Betonung des gelben Untergrundes.
Fleisch weich weißlichbeige.
Geruch pilzig.
Geschmack mild unbedeutend.
Vorkommen
Juli bis Oktober in Mischwäldern, jedoch unbedingt als Seltenheit zu schonen.


- Europäisches Goldblatt –
- Phylloporus pelletieri bzw.Syn.: Phylloporus rhodoxanthus –
- Norwegisch: Gullskiverørsopp –
- eßbar aber wegen seiner Einzigartigkeit und Seltenheit „kein Speisepilz“ –
Verwechslungen
Verwechslungen sind mit anderen Filzröhlingen der Gattung Xerocomus (Filzröhrlinge) möglich, sie können jedoch durch die goldgelben Lamellen deutlich unterschieden werden.


- Ziegenlippe –
- Xerocomus subtomentosus–
- Norwegisch: Fløyelsrørsopp –
- guter Speisepilz –
Verwertung
Wegen der Seltenheit dieser Pilzart sieht der Verfasser davon ab, hier Verwertungstipps zu geben.
Besonderer Tipp für Nordlandreisende
Das Goldblatt ist in Skandinavien ebenso selten, wie hier bei uns, und wird dort wie hier von den meisten Pilzsammlern nicht erkannt.
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