Gastbericht
 

Ort: Norwegen

Zeit: 08.06.-17.06.1990

Autorin:

Erika Brela  


Norwegenreise der Butenhamburger*
 

Erkennungszeichen: Pads mit Hamburger Wappen

Norwegen ist sehr vielfältig, aber auch gegensätzlich. Die Kontraste in der Natur sind groß. Im Landesinneren gibt es dunkle und einsame Wälder, kristallklare Seen, sowie kahle Gebirge und steinige Hochflächen, die Mondlandschaften gleichen. Man entdeckt auch tiefe Fjorde, die weit in das Landesinnere hineinragen. Nackte Felswände, die hoch und steil über dem Meeresspiegel thronen. Norwegen hat auch die Hauptstadt die es verdient: "Oslo", die Stadt die zugleich am Meer und im Gebirge liegt. Kontrastreich wie die Landschaft ist auch das Klima. Norwegen hat 4,1 Millionen Einwohner.

Freitag, 08.6. Hinreisetag

Ab 5 Uhr fing "Mister Narzissenschön" an, die Fahrgäste einzusammeln. Ca. 6 Uhr befuhren wir die B 404 Richtung Flensburg. Es nieselte. Die Grenze Deutschland - Dänemark passierten wir um 8.10 Uhr. 2 Km hinter der Grenze gab es eine kurze Pause. Mit 13 Min. Verspätung kamen wir in "Syvsten Kro" zum Mittagessen an. Anschließend ging es nach Friedrichshafen. Hier bestiegen wir das Fährschiff "Peter Wessel", welche Kurs nach Larvik am Oslo Fjord nahm, unserer erste Übernachtungsstation. Hier schien auch die Sonne. Ankunft im "Grand Hotel" 21.30 Uhr. Es folgte die Zimmerverteilung, welche sich etwas komisch gestaltete, da die D.Z. (einige) E.Z. waren, also nur über ein schmales Bett verfügten. Für uns ältere Leutchen doch etwas zu schmal. Dieses kleine Problem wurde aber schnell behoben.

Sonnabend, 09.6.

Frühstück um 7 Uhr. Norwegisches Buffet. Weiterfahrt 8.15 Uhr, unsere erste große Norwegenrundfahrt. Als erstes gab es im Bus einen kleinen Verteiler. Die Stimmung war schon sehr gut. Es hatten wohl alle gut geschlafen. Unsere erste Tagesfahrt beginnt, Richtung Oslo - Mjösa See. Hier machten wir eine 30 Min. Pause. In Minnesund am Mjösa See. Nun weiter auf dem Peer Gynt Weg.

Peer Gynt: Westlich des Gudbrandsdals, nördlich der Stadt Lillehammer, zwischen Skei und Espedalen, erstreckt sich das Reich Peer Gynts. Hier zog im 18. Jahrhundert der Bauer, Jäger und Träumer Peer på Hågå umher, ein echtes Original, dessen abenteuerliches Leben Ibsen zu seinem weltberühmten Bühnenstück inspirierte. Der Peer Gynt Weg erstreckt sich in 62 km länge.

An einem schönen Platz, mit Kriegerdenkmal, am Anfang des Weges, machten wir unsere Mittagspause (Einen geeigneten Platz suchten wir seit 45 Min.). Es gab Würstchen, Kaffee und andere Getränke. Nach 70 Min. Pause fuhren wir weiter. Um 16.20 Uhr gab es ein komisches Geräusch, herrlich, Arnold freute sich riesig, ein hinterer innerer Zwillingsreifen war geplatzt, er musste ausgewechselt werden. Hubert und Kurt leisteten Arnold beim wechseln des Reifens Geburtshilfe. Wir selber hatten Gelegenheit uns die herrliche Gegend anzusehen. Wir hatten viel Spaß, da auch Schneefelder vorhanden waren. Unsere drei Männer schafften den Reifenwechsel in einer Rekordzeit von 40 Minuten. Um 17.18 setzten wir unsere Fahrt fort. Dann durch das Tal der Täler, das Gudbrandsdal bis Bjørli. Wir kamen etwas verspätet an und das Essen war darum nur noch lauwarm. Dann Zimmerverteilung. Den Abend verbrachte jeder wie es ihm gefiel, Spaziergang zum Wasserfall, oder in der schönen Halle ein Tänzchen zu wagen, oder auch nur der Musik zu lauschen, die zwei Musiker machten. Es war schon ziemlich spät, als wir unsere Kemnaten aufsuchten, aber draußen war es noch taghell. Doch daran mussten wir uns noch in den nächsten acht Tagen gewöhnen. Wir haben an diesem zweiten Tag schon viel erlebt und auch geseh`n, man kann doch sagen, dieser Tag war traumhaft schön.

Gudbrandsdalen erstreckt sich von Ringebu bis nach Dombås. Bekannt wurde das Tal bereits im Mittelalter, als die Pilger durch das Gudbrandsdalen und über das Dovregebirge nach Nidaros (heute Trondheim) wanderten.

Sonntag, 10.6.

Herrlich, die Sonne scheint und wir haben schon 22 C°. Und so sollte es die nächsten Tage auch bleiben.
Frühstück 8.00 Uhr. Unsere Weiterfahrt verzögerte sich jedoch, da Arnold wegen des Ersatzreifens viel telephonieren musste. Es ging durch das Romsdal, welches 60 km lang ist. Doch zuerst mussten wir in die Werkstatt, den kaputten Reifen neu aufziehen lassen. Die Werkstatt lag in Åndalsnes. Um 11.20 Uhr war es geschafft. Es ging los zur dritten Rundfahrt. Unser Ziel war Geiranger am Geirangerfjord. Über den Trollstigen (eines der eindrucksvollsten Erlebnisse) zwischen dem Storfjord und dem weiter nördlich liegenden Romsdalsfjord ist der Gebirgsübergang Trollstigen, einer der dramatischsten Pässe Norwegens. Zwischen 1500 und 1800m hohen Bergen windet sich die Straße in elf Haarnadelkurven, vorbei an großen Wasserfällen, bis auf 850m ü.d.M. hinauf. Um 12.15 Uhr kamen wir oben auf der Trollstigenstation an. Hier gab es eine Kaffeeteria, sowie kleine Läden. Man hatte von hier oben einen herrlichen Blick, das schönste Panorama, sowie Schneefelder eingerahmt von Schneebergen. Hier hielten wir uns bis 13.40 Uhr auf, denn hier genossen wir auch wieder unsere Würstchen. Weiter mit einer Fährfahrt über den Nordalsfjord nach Eisdal. Dann über die imposante Gebirgsstrecke "Adlerweg" nach Geiranger. Hier kamen wir um 16.15 Uhr im Hotel "Meroks" an.

Meroks Fjord Hotel

Es folgte die Zimmerverteilung. Hier blieben wir zwei Nächte. Die meisten hatten vom Balkon des Hotels einen herrlichen Blick auf den Geirangerfjord. Abendessen 19.00 Uhr mit einem herrlichen Skandinavischen Buffet. Der Abend fand in eigener Regie statt.

Montag, 11.6.

Frühstück 7.30 Uhr Sommer, Sonne, Berge und der herrliche Fjord Grüßten uns schon am frühen Morgen. Heute hat Lilly Geburtstag. Ihr Kegeldamen brachten ihr auf dem Hotelflur ein Ständchen. Unser Ausflug begann um 8.30 Uhr. Richtung Aussichtsberg "Dalsnibba". Wir fuhren aber nur bis zur Mautstation, da hier dichter Nebel herrschte. Die Wolken hingen oft so tief, dass man nur wenige Meter Sicht hatte. Einige stiegen aus und machten eine kleine Schneeballschlacht, da hier sehr viel Schnee lag. Danach gab Lilly noch ein Gläschen Schampus aus und wir tranken alle auf ihr Wohl. Es ging weiter. Plötzlich war der Nebel wie weggeblasen und die Sonne begleitete uns wieder. Wir hatten einen wunderbaren Blick auf Schneefelder und zugefrorene Seen. Auf dem Weg zum Grotli gab es eine kleine Strecke, wo der Frühling erst eingezogen war. Die Birken wurden erst grün und die Kätzchen brachen auf. Zum Grotli konnten wir nicht hinauf, da der Weg gesperrt war, sicher war die Straße noch nicht vom Schnee geräumt. Aber die Fahrt war auch so bisher ein einmaliges Erlebnis. Von beiden Seiten der Straße hohe Schneeberge, dahinter das Grün der Bäume überstrahlt von der Sonne, es lässt sich schwer beschreiben, man muss es selber sehen, um unsere Begeisterung zu verstehen. Danach eine kurze P. Pause. Weiter durch das schöne Oldental mit Oldensee welcher 20 km lang und 90 m tief ist. In der Ferne grüßte der Briksdalgletscher. Wer Lust hatte und gut zu Fuß war, konnte bis an den Gletscher dicht hinaufgehen. Der Briksdalbre - ist ein Teil des Jostedalsbre, dem größten Festlandgletscher Europas, übrigens kann die Strecke zum Gletscher, wie in alten Zeiten, auch mit dem Pferdefuhrwerk zurückgelegt werden. Zu Mittag gab es wieder die heißgeliebten Würstchen. Bevor wir weiterfuhren gab Lilly noch ein selbstgebrautes Likörchen aus. Dann nach Helesylt, zum Fährhafen, denn hier begann um 17.30 Uhr eine Schiffchenfahrt auf dem Geirangerfjord nach Geiranger, welche 60 Min. dauerte. Geiranger ist die Perle aller Fjorde, berühmt für die wilde Schönheit der Landschaft, hohe und abgrundtiefe Berge, Gletscher, wilde Wasserfälle und der tiefe Fjord, all das ist Geiranger. Eine Naturperle, die weit über die Landesgrenzen bekannt ist. Am bekanntesten ist der enge und von bis zu 1700m hohen Felsen umgebene Geirangerfjord mit seinen berühmten Wasserfällen. "Die sieben Schwestern", "Der Brautschleier" und der "Freier".

Geirangerfjord

Abendessen wie immer. Der Abend stand wieder im Zeichen der Selbstgestaltung.

Dienstag, 12.6.

Frühstück 7.30 Uhr. Heute haben wir wieder ein Geburtstagskind. Ulla ist die glückliche. Sie bekam unter anderem auch einen Wecker aus edelem Material, aus wertvoller Pappe, der sie etwas an die Zeit erinnern sollte. Abfahrt war 8.30 Uhr zu unserem letzten Hotelaufenthalt in Norwegen, nach "Fagernes". Als erstes fuhren wir auf den Aussichtsberg Dalsnibba (1495m hoch). Die Straße bis auf den Gipfel des Berges war schmal, da sie von beiden Seiten noch mit ca. 5-6m hohen Schneewänden gesäumt war. Von hier oben hatte man einen herrlichen Ausblick. Mit einem letzten Blick von oben verabschiedeten wir uns von Geiranger mit seinem wunderschönen Fjord. Nach 20 Min. Aufenthalt setzten wir unsere Reise fort. "Emma" hatte noch einiges vor sich. Weiter durch das Ottadal, Fulosee, bis Pollfoss mit einem schönen 81m hohen Wasserfall. Hier machten wir eine kurze Kaffeepause. Anschließend gab Ulla noch ein Geburtstagsschnäpschen aus. Dann bis Lom (mit seiner bekannten Stabkirche, welche aus dem 12. Jahrh. stammt). Auf dem großen Parkplatz vor der Kirche nahmen wir unser Mittagessen ein. Es gab... wunderbare Würstchen und Brot. Nun ging unsere Reise weiter. Randen - Sjodalen - Jotunheimgebirge - Jotunheimen (1140 qkm) - Oppland / Sogn og Fjordane, im Kerngebiet der Kaledonischen Bergkette. Es hat drei große Binnenseen, mehrere Gletscherflüße, Norwegens höchste Berge und Gletscher liegen im Jotunheimgebirge. Der Jotunheimen-Nationalpark besteht größtenteils aus hohen Gebirgsmassiven und Gletschern. Es wurde noch eine kurze Rast an einem See mit steppenähnlicher Landschaft und Schneefeldern gemacht. In der Ferne sahen wir sogar Rentiere. Wir hofften immer einem Elch zu begegnen, aber die Biester liessen sich leider nicht blicken. Der höchste Punkt der Straße betrug 1166m. In Valdres wurde nochmals eine Pause von 40 Min. eingelegt. Nun fuhren wir ohne Aufenthalt über Heggenes und Rogne bis Fagernes wo unsere "Emma" um 17.25 halt machte. Wir waren am Ziel. Fagernes hat 2500 Einwohner und ist das Zentrum der Ferienlandschaft Valdres. Es folgte die Zimmerverteilung. Hier blieben wir drei Tage und vier Nächte. Abendessen um 19.00 Uhr mit dem uns schon bekannten reichhaltigen Buffet. Den weiteren Abend gestaltete wieder jeder nach eigenen Interessen.

Mittwoch, 13.6.

Frühstück 7.30 Uhr. Und wieder lachte die Sonne vom Himmel, ich glaube, wir hatten bei Petrus ein Stein im Brett. Es trafen sich alle um 8.30 Uhr am Bus zu einer Fahrt nach Lillehammer, mit einem Besuch des Freilichtmuseums Maihaugen. Emma fuhr auf der Randsfjordstraße, Randsfjordsee (der 4.größte See Norwegens, 108m tief, 136 qkm groß und 70 km lang). Dokkadal mit seinen Wäldern und Hügeln, Mjösasee bis Lillehammer 22.000 Einwohner. Zuerst besuchten wir das Freilichtmuseum mit Führung. Das Gründerjahr für Maihaugen war 1887. Mit seiner Sammlertätigkeit im Gudbrandsdal schuf Anders Sandvig ein Museum das uns heute die Möglichkeit gibt, verschwundene Zeiten hautnah aufs neue zu erleben. Sein Ziel, die alte Gudbrandsdalkultur zu bewahren, formulierte er 1907 auf folgende Weise: "Vor meinem inneren Auge ist Maihaugen bereits fertig. Durch ihre Hinterlassenschaften erzählen die Bewohner von ihren Gebräuchen, ihrem Geschmack und ihrer Arbeit". Anders Sandvig wurde am 11. Mai 1862 geboren. Er kam 1885 als Zahnarzt nach Lillehammer. Von der TBC stark angegriffen kam er nach Lillehammer um zu sterben. Bevor er jedoch am 11 Februar 1950 seine Augen für immer schloss, schuf er noch eines der interessantesten Museen unserer Zeit. Das Museum enthält mehr als 130 kulturhistorische Gebäude. Unter anderem auch die Stabkirche aus Garmo in Lom im Gudbrandsdal, höchstwahrscheinlich etwa 1200 erbaut. Der Turm von 1690, das Querschiff von den Jahren um 1730. Die Kirche wurde 1882 abgerissen, in Teilen auf einer Auktion verkauft und damit in alle Winde verstreut. Wurde als Museumskirche, nach umfassender Sammlertätigkeit, 1921 auf Maihaugen eingeweiht. 900 Jahre nachdem die Bevölkerung in diesem Gebiet zum Christentum übergegangen war. Ein altes Schulhaus war auch recht interessant. Das Schulhaus aus Sjåk. Erbaut ca. 1860, 1931 nach Maihaugen umgesiedelt. Mittagessen gab es heute im "Lillehammer Hotel". Wieder ein tolles Buffet. Am südlichen Ende des Gudbrandsdales und am Nordufer des Mjösasees, liegt Lillehammer. Lillehammer ist der Platz der Olympischen Winterspiele 1994. Um 17.20 Uhr waren wir heute zurück. Auf dem Rasen des Hotels waren Tische gedeckt und der Grill war im Gange, denn es gab ein Grillfest. Es schmeckte uns allen wieder sehr gut. Der Abend dann wie gewohnt.

Donnerstag, 14.6.

Frühstück 8.00 Uhr. Start 8.45 Uhr zu einer Tagesfahrt mit Lunchpaket. Unter anderem hatten wir eine zweistündige Fahrt auf dem Sognefjord vor. Eine kurze Rast am Tyinsee, 35 km groß. Der See war noch zugefroren und eingerahmt von Schneebergen, darum war es hier auch etwas kühl. Unsere Mittagspause machten wir am Fjord. Hier ließen wir uns unser Lunchpaket schmecken. Anschließend zur Fähre nach Årdalstangen. Mit der "Aurland" fuhren wir bis Kaupanger, dann auf die Fähre "Sognefjord" bis Revsnes. Der Sognefjord ist Norwegens längster Fjord mit einer länge von 204 km seine tiefste Stelle 1245m, er ist teilweise fünf bis sechs Kilometer breit. Wieder an Land nahm die Rückfahrt ihren Lauf. Durch das Lærdal bis Borgund, hier konnte man die älteste Stabkirche von Norwegen besichtigen. Lærdal liegt am berühmten Lachsfluß Lærdalselv östlich des Sognefjords, besitzt einen alten, bewahrten Ortskil. Die Stabkirche in Borgund ist eine der am besten erhaltenen Stabkirchen in Norwegen. Sie wurde 1150 erbaut und dem Apostel Andreas geweiht. Es ist eine Zwölfmastkirche mit schön geschnitzten Drachenköpfen und Svalgang, sowie eine Kanzel aus dem Ende des 16. Jahrh. Altarbild von 1620, Glockenstuhl und Glocke aus dem Mittelalter. Weiterfahrt um 16.45 Uhr ab Borgund. Um 18.45 in Fagernes. Abendessen und Gestaltung wie gewohnt.

Freitag, 15.6.

Sonne und Frühstück wie gehabt. Zur kleinen Panoramarundfahrt startete Arnold um 8.50 Uhr. Über die Panoramastraße durch eine Mautstelle. Lykkia mit Blick ins Hemsedal, Richtung Gol begleitet vom Fluß Haemsil, Fagernesstraße, Golgebirge, Auredal. An einer bildschönen Stelle eine kurze Rast. Jetzt klickten die Auslöser der Fotoapparate. Wir hatten ein wunderschönes Panorama vor Augen. Ankunft in Fagernes um 12.30 Uhr. Anschließend Mittag, der Nachmittag war frei von jeglicher Fahrt. Abendessen und Verlauf in eigener Regie.

Fagernes Hotel

Samstag, 16.6.

6.30 Uhr Koffer laden, wir treten unsere Heimreise an. Danach Frühstück und Abfahrt. Durch das fruchtbare Valdres, das Tal der Begna bis Oslo. Hier erwartete uns eine Fremdenführerin vor dem wunderschönen Rathaus. Schon in der Eingangshalle gab es viel zu sehen. Das Osloer Rathaus wurde nach der Zeichnung der Architekten Arnstein Arneberg und Magnus Paulsson gebaut. Der Bau wurde 1931 begonnen, die endgültige Einweihung erfolgte am 15. Mai 1950. Das Rathaus, bekannt wegen seiner reichen Ausschmückung mit schönen Wandmalereien zeitgenössischer Künstler des Landes. Oslo ist die älteste Hauptstadt Skandinaviens. Oslo wurde bereits vor 1050 von König Harald (der Harte) gegründet - die ältesten Spuren menschlichen Lebens sind hier jedoch schon 7000 Jahre alt. Von 1624 - 1924 lebte die Stadt unter "falschen" Namen. Da hieß sie Kristiana nach dem dänischen König Christian der vierte, der die Stadt nach einem verheerenden Brand 1624 neu aufbauen ließ. Seit 1925 ist jedoch alles beim alten: Oslo erhielt seinen mittelalterlichen Namen "Oslo" zurück. Hinterher besuchten wir den Frognerpark, der größte und meistbesuchte Park.

In der Vigelandanlage im Frognerpark hat der Bildhauer Gustav Vigeland die Stadien des Menschenlebens von der Wiege bis zum Grabe dargestellt. Mit 192 Skulpturen und insgesamt 650 Figuren. Gustav Vigeland lebte von 1869-1943. Ein wunderschöner Park.

Nun auf zum Holmenkollen, es ist das teuerste Wohngebiet in Oslo. Die Holmekollen - Sprungschanze war recht beeindruckend. Jetzt konnte man es sich bildlich vorstellen, wenn man im TV die Skispringer auf der Sprungschanze sieht. Die erste Sprungschanze wurde bereits 1892 gebaut. Um 14.00 Uhr kamen wir wieder am Rathaus an, die Führung war beendet und unsere Fremdenführerin verließ uns. Kurz hinter Oslo wurde Mittagspause gehalten. Es gab wieder die ach, so heiß geliebten Würstchen. Ein kleiner Kiosk stand dort auch in der Gegend herum und somit genehmigten sich einige zum Nachtisch ein schönes Soft Eis. Nach 45 Min. setzten wir unsere Reise fort. Weiter über Moss - bis Svinesund - hier passierten wir die norwegisch - schwedische Grenze. Dann an der schwedischen Küste entlang bis zu unserem letzten Übernachtungshotel in Kungälv. Das Hotel hieß "Fars Hatt". Der Name des Hotels entstand von dem Turm der Festung, welcher gegenüber des Hotels lag. Die Festung wurde 1684 gebaut. Sie hat einen runden Turm, welcher wie Herrenhut aussieht. Deshalb heißt der Turm im Volksmund "Vaters Hut", daher hat das Hotel seinen Namen erhalten. Ankunft im Hotel 19.30 Uhr. Zimmerverteilung und Abendessen. Wir vermissten unser norwegisches Buffet.

Sonntag, 17.6.

Frühstück 6.30 Uhr, die Sonne war noch nicht erwacht, denn es war etwas trübe. Abfahrt 7.15 Uhr, Richtung Helsingborg. Heute haben wir wieder ein Geburtstagskind, es ist unser Gast "Erwin". Er gab für jeden ein Pikkolo aus. Dann bedankte er sich für alles mögliche und verlieh Arnold den Namen "Miste Narzissen Schön". Und dieser entstand so: Alles was gelb blühte waren bei Arnold Narzissen. Doch wenn etwas besonders gut oder ungewöhnlich war, sagte er immer schön - schön - schön. Also zusammengesetzt Narzissenschön, den Mister hat er ihm dazuverliehen. Fährfahrt auf der "Ursula" von Helsingborg nach Helsingör. Nun schien auch wieder Tante Clärchen. Weiterfahrt nach Kopenhagen ins Bahnhofsrestaurant zum Abschlussessen. Hier gab es auch wieder Buffet. Um 14.00 Uhr war "Emma" wieder startklar. Richtung Rödby zur Fähre nach Puttgarden. Unsere Fähre lief um 17.40 Uhr aus und war um 18.45 Uhr in Puttgarden. Dann Busrückfahrt über die Fehmarnsundbrücke, auf die B404 nach Hoisdorf. Hier kamen wir um 19.30 Uhr an. Die letzten Fahrgäste dürften dann ca. 20.00 Uhr in Ahrensburg angekommen sein. Ich glaube, man kann wohl sagen, es war die erlebnisreichste, schönste Reise die wir je gemacht haben, denn wohl kaum ein zweites Land in Europa kann soviel landschaftliche Schönheiten aufweisen. Zum Abschluß möchte ich mich noch bei Agathe und Hella bedanken, sie haben uns ausgezeichnet bewirtet. Nun hoffe ich, der Bericht möchte euch ein wenig gefallen. Vielleicht macht ihr die Reise in Gedanken dann noch einmal.

Na dann, bis zum nächsten mal
eure Schriftführerin
Erika

*Über die Butenhamburger (Rainer Brela):
Die Vereinigung der Butenhamburger wurde von den ausgebombten Hamburger Bürgern gegründet. Butenhamburger weil "außerhalb" von Hamburg, die Heimatlosen haben sich aus der zerstörten Stadt in die umgrenzenden Städte und Dörfer geflüchtet. Das Ziel des Vereins war es den Rückkehrwilligen die Rückkehr nach Hamburg zu ermöglichen. Von den ursprünglich 400 ausgebombten ging im lauf der Jahre ein großer Teil zurück in ihre Heimatstadt.
Mittlerweile hat der ehemals eingetragene Verein seine Gemeinnützigkeit verloren und hat sich zu einem Geselligkeitsverein entwickelt. So finden jährliche Ausfahrten, Theaterbesucher etc. statt. Alle 2 Monate trifft man sich in im Vereinslokal (nun nicht mehr wg. Schrumpfenden Mitgliederzahlen). Das gesellige Beisammensein heute, in "Mutters guter Stube". Meine Mutter betreut die Gruppe meines Geburtsortes "Hoisdorf" (gegründet 13.12.1950).