Der Pilz des Monats August 2003

Goldröhrling

- Goldröhrling / Goldlärchenröhling -
- Suillus grevillei (Klotzsch) Singer -
- Norwegisch: Lerkesopp -
- guter Speisepilz -



Allgemeine Beschreibung:

Gattungszuordnung

Der Goldröhrling ist einzuordnen in die

- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Röhrlingsverwandten (Boletales)
- Familie der Röhrlingsartigen (Boletaceae)
- Gattung der Schmierröhrlinge (Suillus)

Der Goldröhrling in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 488/1
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 56/3
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 149/1
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 26
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 213/1
- Pareys Buch der Pilze Marcel Bon 46/3

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.



Allgemeine Hinweise:

Die Gattung Suillus -Schmierröhrlinge - umfasst in Europa ca. 20 Arten. Die Hüte sind meist schmierig bis schleimig und trocken-glänzend. Die Röhrenschicht ist sehr gut vom Hutfleisch ablösbar, Stiele teilweise mit Ring bzw. mit zum Teil schleimiger Ringzone, Mykorrhizapilze diverser Nadelbäume.

Tipp:
Man erkennt auch bei stärkster Trockenheit noch, dass ein Pilz klebrig, schmierig oder schleimig gewesen sein muss, wenn man auf die an der Huthaut festklebenden Erdklümpchen, Blätter, Nadeln usw. achtet.

Auch ist es möglich, ein Stückchen Huthaut zu befeuchten und sofort bilden sich bei schleimiger Hutoberfläche Schleimfäden zwischen Huthaut und dem fühlenden Finger, während sich die mehr schmierig klebrige Hutoberfläche durch ein "schmatzendes, patschendes" Geräusch bemerkbar macht (Pilzhut nahe ans Ohr halten und gut hinhören; das Geräusch entsteht, wenn der Finger auf der feuchten Stelle im Wechsel aufgelegt und wieder abgehoben wird).
Dies ist ein wichtiges Bestimmungsmerkmal auch für die hier besprochene Gattung der Schmierröhrlinge, Suillus.



Goldröhrling

- Goldröhrling / Goldlärchenröhling -
- Suillus grevillei (Klotzsch) Singer -
- Norwegisch: Lerkesopp -
- guter Speisepilz -



Beschreibung der Art:

Hut 5 -15 cm jung halbkugelig, polster-schwammförmig, bald ausgebreitet mit konkaver Hutoberfläche, feucht, stark schmierig, stark glänzend, trocken mit seidigem Glanz, klebrig, zunächst kräftig goldgelb/orangegelbbraun, im Alter gern nach fahlgelb ausblassend. Huthaut nach Meinung einiger Autoren bei Feuchtigkeit gut abziehbar. Dies deckt sich nicht mit den eigenen Erfahrungen des Verfassers. Die leicht überhängende Huthaut lässt sich zumeist nur am Rand gut abziehen, zur Mitte hin reißt sie jedoch schnell ab und wer dann die restliche Huthaut entfernen will, muss sie wie bei einer Kartoffel oder einem Apfel abschälen und das kann ganz schön mühsam werden. Die Röhren sind am Stiel ausgebuchtet angewachsen, erst leuchtend knallgelb, dann gelbbraun.
Poren engunregelmäßig aber nie rund, gelb, auf Druck rosabräunlich verfärbend.
Stiel bis 15 cm lang und bis 2 cm breit, zylindrisch, voll, über dem Ring gelb, unterhalb des Rings rotbräunlich, fasrig flockig an der Stielbasis, zeigt sich oft das weiße Basalmycel.
Ring gelbweißlich, stark schleimig-schmierig und meist als vergänglicher Wulst am Stiel zurückbleibend.
Fleisch dick, hellgelb bis zitronengelb, bald weich und stark wasserzügig (wässrig) besonders im Alter, im Schnitt rosaviolettlich bis bräunlich verfärbend, nicht blauend.
Geruch angenehm, ohne besonderen Eigengeschmack

Vorkommen:

Juni bis Okt./Nov. grundsätzlich nur unter Lärchen auf die der Pilz durch eine Mykorrhiza besonders verbunden ist.

Verwechslungen:

Keine besonderen Verwechslungsmöglichkeiten, insbesondere nicht mit Giftpilzen, da als Mitglied der Gattung Schmierröhrlinge (und darunter gibt es keine Giftpilze) leicht erkennbar.

Verwertung:

Der Goldröhrling ist ein eher mäßiger als wirklich guter Speisepilz.
Die Arbeit mit dem Säubern, Huthaut abziehen usw. lohnt oft nicht und durch den großen Wasseranteil wird der Pilz leicht gedrückt und an diesen Stellen sofort matschig.
Wer trotzdem den Pilz gerne zum Essen sammeln möchte sollte nur ganz junge, trockne und sehr feste Exemplare nehmen und diese am besten ganz für sich alleine lagern. Nach dem Putzen empfiehlt es sich ein großes Stück Butter aufzuschäumen, die kleingeschnittenen Pilze darin solange zu kochen bis die Butter wieder zum Vorschein kommt, dann die Pilzstücke solange weiter braten bis sie leicht braun geworden sind. Nur mit Salz ohne Pfeffer leicht würzen, grob gehackte Petersilie darüber streuen und sofort zusammen mit frischem Brot servieren. Dazu passt z.B. ein leichter Roséwein.


Besonderer Tipp für Nordlandreisende:

Zurzeit ist kein Rezept vorhanden.


Besonderer Tipp für Nordlandreisende:

Der Pilz erscheint überall wo auch die Lärche vorkommt und sein Verbreitungsgebiet endet zusammen mit der nördlichen Wachstumsgrenze Lärche.