Der Pilz des Monats Juli 2003

Apfeltäubling   Apfeltäubling

Apfeltäubling

- Apfeltäubling -
- Russula paludosa Britzelmayr -
- Norwegisch: Storkremle -
- guter Speisepilz -



Allgemeine Beschreibung:

Gattungszuordnung

Der Apfeltäubling ist einzuordnen in die

- Klasse der Ständerpilze (Basidiomycetes)
- Ordnung der Sprödblätterpilzverwandten (Russulales)
- Familie der Sprödblätterpilzartigen (Russulaceae)
- Gattung der Täublinge (Russula)



Der Apfeltäubling in der Literatur

Titel Autor Seite
- Der große BLV-Pilzführer Ewald Gerhardt 440/3
- Der große Kosmos-Pilzführer Hans E. Laux 412/1
- Sopp i Norden og Europa Bo Nylén / Per Marstad 552/2
- 1200 Pilze Rose Marie Dähnke 895
- Svampar / Pilze Rymann / Holmåsen 547/1
- Pareys Buch der Pilze Marcel Bon 68/1

Weitere Literatur zur Bestimmung von Pilzen ist auf unserer Literaturseite aufgeführt.



Beschreibung der Art:

Hut 5 bis 15 cm breit, jung halbkugelig dann flach gebuckelt und älter werdend in der Mitte niedergedrückt.
Rand wellig verbogen, schwach gerieft. Huthaut lange glänzend schmierig, kräftig kirsch- bis apfelrot, oft auch orangerot und manchmal bereits jung fast ohne rote, dafür aber mit bräunlichen und gelblichen Tönen, blassfleckig.
Huthaut zu zwei Drittel abziehbar.
Lamellen zum Stiel hin ausgebuchtet bis frei, dünn und etwas elastisch mit vielen Lamelletten, lange weiß bleibend, später dann blass creme bis buttergelb mit oftmals rötlichen Schneiden, besonders zum Hutrand hin.
Stiel zylindrisch und oft unregelmäßig keulig, 5 bis 15 cm lang und 2-3(4) cm breit, kräftig, voll, fest, weiß, zumeist mit charakteristischem rötlichen Hauch überzogen. Fleisch, dick, fest und weiß.
Geruch angenehm, Geschmack mild bis leicht schärflich, Sporenpulver ocker.

Vorkommen:

Juni bis Oktober in feuchten Nadelwäldern, besonders gerne bei Kiefer aber auch Fichte in Sümpfen und Mooren mit lichtem Baumbestand.
Typischer Begleiter aller skandinavischen Moltebeersümpfe. Liebt saure Böden und kommt oft als reiner Massenpilz vor.

Verwechslungen:

Oftmals ist der Apfeltäubling mit dem Orangeroten Graustiel-Täubling vergesellschaftet, der den gleichen Standortanspruch hat. Eine Verwechslung der beiden Arten ist unschädlich, da auch der Orangerote Graustiel-Täubling zu den Speisepilzen zählt.
Anders ist dies mit den verschiedenen roten Speitäublingen, die an gleichen oder ähnlichen Standorten vorkommen. Diese schmecken jedoch alle brennend scharf und sind zumeist deutlich kleiner und die Lamellen sowie Stiel und Fleisch sind zumeist reinweiß. Der Apfeltäubling heißt im norwegischen nicht umsonst Storkremle: Großer Täubling, eine Namensgebung die die Art ziemlich genau trifft. Die Speitäublinge sind dahingegen allesamt richtig klein und meist ist auch das Fleisch viel brüchiger, fast glasig anzusehen.



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- Kirschroter Speitäubling -
- Russula emetica -
- Norwegisch: Giftkremle -
- giftiger Pilz -


Buchen-Speitäubling  Buchen-Speitäubling

Buchen-Speitäubling

- Buchen-Speitäubling -
- Russula mairei -
- Norwegisch: Rød bøkekremle -
- giftiger Pilz -



Orangeroter Graustiel-Täubling

Orangeroter Graustiel-Täubling

- Orangeroter Graustiel-Täubling -
- Russula decolorans -
- Norwegisch: Gulrød kremle -
- guter Speisepilz -


Die deutliche Grauverfärbung an Fraßstellen und sonstigen Verletzungen, ist das Charakteristikum weshalb der Orangeroter Graustiel-Täubling eigentlich eher "Vergrauender Täubling" heißen müsste, aber so ist das nun mal mit der Namensgebung; im Deutschen wurde auf dieses "grau" geachtet, das im Norwegischen hingegen überhaupt nicht im Namen auftaucht.

Verwertung:

Die essbaren Täublinge gehören nach Meinung des Autors zum Besten was die Pilzflora in der Küche zu bieten hat. Sie kochen sich immer "al dente", werden niemals weich und matschig.
Die meisten haben einen angenehm nussigen Geschmack und sind deshalb für alle Pilzgerichte, sowohl im Einzel- als auch im Mischpilzgericht verwendbar.
Die Täublinge lassen sich auch sehr gut einfrieren und sicher ist auch einwecken möglich, was vom Verfasser aber noch nicht ausprobiert wurde, eben sowenig wie das Trocknen von Täublingen.


Rezepte für die Zubereitung dieses Pilzes:

Zur Zeit ist noch kein spezielles Rezept für diesen Pilz vorhanden.


Besonderer Tipp für Nordlandreisende:

Als typischer Begleitpilz der Nadelbäume ist der Apfeltäubling in Norwegen, Schweden und Finnland bis hinauf nach Alta, Kiruna, Inarisee usw., also bis zur nördlichen Nadelbaumgrenze zu finden.